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Mobiltelefon | Mobiles Ladegerät

Langzeitpraxistest: 14.08.2016 bis heute


Anker PowerCore Edge

Akkuladung abseits von Steckdosen

Die Firma Anker nennt ihren externen Akku im flachen Aluminiumgehäuse PowerCore Edge. Dieser bietet laut Hersteller eine Nennkapazität von 20.000 mAh. Von dieser Werksangabe bleiben selbst bei 20 % Abweichung netto etwa 16.000 mAh. Mein Apple iPhone 6s Plus hätte ich damit siebenmal aufladen können. Um den PowerCore Edge zu schonen, lade ich meine Geräte aber nicht auf, bis er komplett leer ist. Daher waren es „nur“ sechs iPhone-Ladungen. Akkus lade ich generell bei etwa 30 % Restladung wieder bis etwa 70 % auf. Von mind. 16.000 mAh kann aber ausgegangen werden: der Akku des iPhone 6s Plus hat 2.783 mAh * 6 = 16.698 mAh. Mangels Messgerät kann ich die tatsächliche Akkukapazität nicht bestimmen. Die meisten Hersteller runden bei Energietanks auf. Das ist ähnlich wie bei Größenangaben von Festplatten.

Leider wird dieser Energietank in Deutschland nicht mehr vermarktet.

Foto: Anker PowerCore Edge 20000mAh, Oberseite

Bild 1: Anker PowerCore Edge 20000mAh, Oberseite

Jedes Gerät zieht nur soviel Strom wie nötig

Geräte mit USB-Ladebuchse werden dank hoher Stromstärke (3 A) und intelligenter Ladeelektronik viel schneller als an der USB-Buchse eines Computers geladen, wo normgemäß nur 550 bis 850 mA zur Verfügung stehen. Bei Akkuladung wie auch bei normalem Betrieb ziehen Geräte immer nur soviel Strom aus Netzteilen und Ladegeräten wie erforderlich. Es schadet dem Smartphone also nicht, wenn dieser externe Akku viel mehr Energie liefern könnte als das angeschlossene Gerät wirklich braucht.

Andererseits wird der Akku beschädigt, wenn man ein zuviel Strom forderndes Gerät wie ein Notebook damit aufladen wollte. Starke Hitzeentwicklung wäre die Folge. Dies könnte sogar einen unkontrollierbaren Brand auslösen, im harmlosesten Fall verkürzt es die Lebensdauer stark (Hitze ist der Hauptfeind eines Akkus)!
Für die Ladung eines iPads reicht die Energie locker aus, aber ein Notebook sollte man nicht damit laden wollen!

Foto: Anker PowerCore Edge 20000mAh, Unterseite

Bild 2: Anker PowerCore Edge 20000mAh, Unterseite

Kaufvorgang

14.08.2016: Bei AnkerDirect über Amazon Marketplace am Sonntagabend bestellt. Der portable USB-Akku kostet 48,99 EUR.
16.08.2016: Amazon lässt per DHL Paket an meine Wunsch-Packstation zustellen.

Photo: Anker PowerCore Edge 20000mAh Original packaging

Bild 3: Öffnung des Kartons (Lasche), ein Klick auf das Foto bringt Sie zum Lieferumfang …

Lieferumfang

  • Anker PowerCore Edge 20.000 mAh
  • Kurzanleitung in 6 Sprachen
  • Klappkarte Happy?/Not happy? zur Kontaktaufnahme Rufnummern in 4 Ländern, E-Mailadresse und Internetseite
  • Filzhülle mit Magnetverschluss
  • kurzes USB 2.0-Kabel, Stecker Typ B auf Typ Micro-B

Foto: Lieferumfang Anker PowerCore Edge

Bild 4: Lieferumfang Anker PowerCore Edge. Auch ein USB-Kabel ist dabei!

Achtung, Karton nicht gleich wegschmeißen:
Im Zwischenboden des blauen Kartons befindet sich ein USB-Kabel!

Datenblatt

Modellbezeichnung: AK-A1283041

Foto: Anker PowerCore Edge Anschlussleiste

Bild 5: Anker PowerCore Edge Seite mit LEDs und Buchsen

Akkukapazität: 20.000 mAh/74 Wh

Eingangsstrom    (Input): 5 Volt/2 A
Ausgangsstrom (Output): 5 Volt/3 A

Abmessungen: 19,3 cm lang, 11,5 cm breit und 1,4 cm hoch.
Gewicht: 572 Gramm

Praxis

Bin seit dem Kauf immer noch sehr zufrieden mit diesem Energiebolzen!
Habe ihn auch einmal monatelang aufgeladen unbenutzt in der Schublade liegen lassen und nur gelegentlich den Ladestand geprüft (Selbstentladung äußerst gering). Da hatte ich mein Smartphone tagsüber kaum genutzt und es genügte ein leichterer und kleinerer Energieriegel für Notfälle zum Nachladen.

Meistens kommt dieser große schwere Kraftspender in den Sommermonaten zum Einsatz, wenn es viele Gewitter gibt und ich beim Aufladen der iPhone-Akkus ganz sicher gehen möchte, dass kein Blitzeinschlag die teure Hardware beschädigt.

Update 24.06.2020

Seit heute wird der Anker PowerCore Edge wieder häufiger verwendet. Anfangs nur zuhause, als gerade alle Steckdosen und USB-Anschlüsse am MacBook Air belegt sind, später auch unterwegs im Café.

Tipp für unterwegs: Rucksack!
Das Energiebündel lässt sich mit seinem Gewicht am bequemsten im Rucksack transportieren, denn da fällt das Gewicht kaum auf.

Akkuleistung

Akkukapazität: 20.000 mAh
Ausgangsstrom: max. 3 A

Die hohe mögliche Stromstärke ermöglicht das rasche Aufladen des Akkus stromhungriger Geräte wie z. B. iPhones und iPads.
Moderne Smartphones mit sehr großem Display wie z. B. iPhone 7 Plus, Huawei Mate 9, Samsung Galaxy Note können mehrmals vollständig geladen werden.

Weil jedes Gerät nur soviel Leistung zieht wie es braucht, kann man auch andere mobile Geräte damit laden – das geht dann so rasch wie zuhause am Netzteil.

Die Kapazität reicht für etwa sechs Smartphoneakkuladungen aus und zwischendurch kann man sein Bluetooth-Headset auch mehrmals laden. Erst dann muss der externe Akku selbst wieder bis zu zwölf Stunden an die Steckdose (Ladedauer abhängig vom Netzteil. Tipp: Anker 36 W 5 V/7,2 A 4-Port-USB-Ladegerät).
Um Akkus zu schonen, sollte man diese nie ganz leer werden lassen, aber auch nie bis 100 % aufladen. Deshalb bietet sich die Ladung über Nacht an.
Mit Apples Standardnetzteil (5 Watt) erreicht man damit über Nacht höchstens 80 %, kann also kaum zu lange laden.

Die USB-Eingangsbuchse ist Typ Micro-B. Nur die beiden Ausgangsbuchsen zum Laden der Geräte sind Typ B-Buchsen für gewöhnliche USB 2.0-Stecker.

Bild 6: rechte Seite v. l. n. r.: Akkustatusanzeige mit 4 blauen LEDs, 2 × USB 2.0 Ausgang, 1 × Micro-USB Eingang, Status-Knopf

Akkuprotokoll 2016 (Auszug)

16.08.: 1. Aufladung am BlackBerry-Reisenetzteil über Nacht.
Restladung: etwa 30 % um 22:00 Uhr (angestöpselt).
Aufgeladen: etwa 75 % um 09:07 Uhr. Um 09:07 Uhr ausgestöpselt.
Fazit: 45 % Ladung am Blackberry-USB-Netzteil innerhalb 11:07 h.

17.08.: Akkuladung iPhone 6s Plus. Innerhalb 1:05 h ist der Akku von 25 % auf 83 %! Und die Ladestandsanzeige am Anker zeigt keinen Unterschied. Schade, dass es nur 4 LEDs sind, bildet also nur die Stufen 0 bis 24/25 bis 49/50 bis 74/75 bis 100 % ab.

24.08.: 2. Aufladung am Anker 36 W 5 V / 7,2 A 4-Port-USB-Ladegerät über Nacht.
Restladung: nach 6. Ladung des iPhone 6s Plus fast völlig leer. Es leuchtete nur noch 1 von 4 LEDs. Habe probehalber meine beiden BlackBerrys angestöpselt, deren Akkus noch zu 60 bzw. 40 Prozent gefüllt waren. Die Ladung begann, wurde aber wenige Minuten später beendet. Fazit: bei 1 von 4 LEDs aufladen!
Aufgeladen: etwa 90 % um 04:40 Uhr, ausgestöpselt.

Vorteile

  • flache Bauform, passt in jede Akten-, Hand- und Notebooktasche
  • exzellente Verarbeitungsqualität
  • sehr hohe Kapazität
  • Geräteakkus werden sehr schnell aufgeladen
  • gleichzeitige Ladung von zwei Geräten
  • nie mehr unterwegs unerreichbar sein, weil der Telefonakku leer ist

Nachteile

  • Netzladeteil nicht mitgeliefert (man hat bestimmt noch ein paar Netzteile von anderen Geräten)
  • nur vier LEDs für Ladestatus (4 LEDs = 100 %, 3 LEDs = 75 %, 2 LEDs = 50 %, 1 LED = 25 %, keine LED = leer!)
  • wegen hohem Gewicht und Größe nicht für die Hosentasche geeignet (das ist Physik, man kann nicht alles haben)
  • das Aufladen dieses Energiespenders dauert sehr lange (das ist Physik, …)

Hilfreichere Anmerkung zum letzten Punkt: es gibt keinen Memoryeffekt, deshalb kann der Akku auch in Etappen nachgeladen werden.
Aufladen bis 100 % ist für keinen Akku gesund, besser bis max. 75 % (3 LEDs) laden und bei 25 % (1 LED) mind. 1 Stunde laden.

Fazit

Hohe Verarbeitungsqualität, bis auf Angaben zur Ladezeit alles gut beschrieben, Kundenservice mit Frankfurter Telefonnummer bei Flatrate gratis erreichbar.
Bewertungen im Internet durchweg sehr gut. Für die erste Aufladung stand mir noch kein Anker-Netzteil zur Verfügung, also habe ich den Anker PowerCore Edge von 22:00 Uhr über Nacht am USB-Netzteil meines BlackBerrys aufgeladen. Gegen neun Uhr morgens war der Akku bei etwa 75 % und ich stöpselte ihn aus (drei der 4 LEDs leuchteten nach Druck auf die Statustaste). Inzwischen lade ich den PowerCore Edge auch mittels Anker 36 W 5 V/7,2 A 4-Port-USB-Ladegerät.
Eine LED entspricht 25 % Restladung, damit kann man ein iPhone 7 Plus einmal aufladen. Dann muss der PowerCore Edge dringend selbst aufgeladen werden!
Wegen seines Gewichts schleppe ich diesen Energietank nicht immer mit mir herum. Aber auch zuhause ist er nützlich und lädt das iPhone rasch von 30 auf gewünschte 70 %.
Wenn es im Sommer häufiger Gewitter gibt, ist solch ein Energietank eine Lebensversicherung für teure/wichtige mobile Geräte.

Alternativen

  • Anker® PowerCore Slim (5.000 mAh Ladekapazität, flaches Plastikgehäuse)
  • Anker PowerCore Speed 20000 [Upgraded model]
    Qualcomm Quick Charge 3.0 portables Ladegerät, abwärtskompatibel mit Quick Charge 1 & 2, mit PowerIQ, 20000mAh Power Bank für Samsung, iPhone, iPad und weitere Modelle

Nachwort

Nicht die Größe macht es bei diesen Energietanks, sondern die praktische Anwendung ist für Auswahl entscheidend.
Brauchen Sie ein handliches Teil, welches notfalls in die Hosentasche (oder eine kleine Ecke in der Aktentasche) passt, ist ein großer Akku-Tank mit 10.000 oder gar wie hier getestet 20.000 mAh nicht geeignet, weil der einfach zu schwer ist. Flach wie eine dicke Brieftasche, aber deutlich schwerer. Außerdem dauert das Aufladen einige Stunden, selbst wenn man zwecks Akkuschonung nur bis 75 % aufladen mag. Das Aufladen eines kleineren Akku-Tanks dauert auch Stunden, aber den kann man immer dabei haben und tagsüber an der USB-Buchse des Büro-PCs nachladen, dann ist er zum Feierabend auch wieder voll.

Ein großer Energietank mit 10.000 oder 20.0000 mAh kann für eine Geschäftsreise oder für Rucksacknutzer praktisch sein und im Sommer bei Gewitterneigung als Geräteversicherung dienen, denn wenn man dem Blitzschutz nicht traut und der Smartphone- oder iPad-Akku zur Neige geht, hat man mit einem großen Energiespender eine sichere mobile Steckdose zum ungefährlichen Nachladen.

Stichwortliste: Akku, Akkuschonung, Anker PowerCore Edge, Apple iPhone 6s Plus, BlackBerry, Bluetooth, Bluetooth-Headset, EDGE, Hardware, Hersteller, Internet, Ladedauer, Langzeitpraxistest, Lieferumfang, Notebook, Smartphone, USB, Update